Städtisches Kunstmuseum Sartorio

Civico Museo Sartorio
Largo Papa Giovanni XXIII, 1
Trieste

+39 040 675 9321
+39 040 675 4068

Das Civico Museo Sartorio (Städtisches Museum »Sartorio«) ist eine elegante bürgerliche Villa aus dem 19. Jahrhundert, die sich in unmittelbarer Nähe des Meeres befindet und von einem Garten umgeben ist. Die Villa wurde zu einem Haus-Museum dank des Nachlasses von Anna Segrè Sartorio. Die Einrichtungen, die Kunstwerke und die ausgestellten Alltagsgegenstände sind Teil einer faszinierenden Ausstellung, die sich über drei Etagen erstreckt: In den Wohnräumen, die miteinander kommunizieren, bestehen die Stile Empire und Biedermeier bis zum Revival, Neugotik und Neorokoko nebeneinander.

EINE FAMILIE, EINE VILLA, EIN MUSEUM

Der erste Kern der Villa stammt aus dem Jahr 1791, während ihr heutiges Aussehen auf die Intervention des Triester Architekten Nicolò Pertsch zurückzuführen ist, der sie 1838 auf Wunsch der Besitzer Giuseppina Fontana und ihres Mannes Pietro Sartorio im neoklassischen Stil erweiterte und modernisierte. Giuseppina Fontana und Pietro Sartorio machten die Villa zu ihrem Zuhause und statteten sie mit wertvollen Möbeln und Gemälden, die noch heute ausgestellt sind, aus.

Pietro Sartorio Sr., der 1775 von seinem Geburtsort Sanremo als Getreidehändler nach Triest kam, war der Stammvater des Triester Zweiges der Familie. Zwei seiner neun Söhne, Giovanni Guglielmo und Pietro, unterstützten ihn bei seiner florierenden Tätigkeit und bekleideten wichtige öffentliche und diplomatische Positionen. Von Kaiser Franz Joseph erhielten sie auch den Baronentitel. Aus der Ehe von Pietro und Giuseppina Fontana wurden vier Kinder, zwei Mädchen und zwei Jungen geboren, darunter Giuseppe, ein aufmerksamer und kompetenter Sammler, der 1910 der Stadt Triest ihre reichen Sammlungen schenkte: darunter 254 Zeichnungen von Giambattista Tiepolo und die Sammlung griechischer Vasen seines Großvaters Carlo d’Ottavio Fontana. Eine seiner beiden Töchter, Carolina, heiratete ihren ersten Cousin Pietro, den einzigen Sohn von Giovanni Guglielmo: Aus dieser Ehe wurde die letzte Erbin, Anna Segrè Sartorio (1861-1946) geboren, die mit einem Testament zugunsten der Stadt Triest die Villa mit dem Park und dem kostbaren und vielfältigen künstlerischen Erbe zum Stadtmuseum Sartorio (das 1954 eingeweiht wurde) machte. Die Tradition des Mäzenatentums der Sartorios hat Kontinuität in der Familie Costantinides gefunden, die zwischen 1990 und 2006 die Renovierung eines Großteils des Museums finanzierte. Heute verbindet das Museo Sartorio eine doppelte Natur: es ist nicht nur ein Haus-Museum, sondern beherbergt auch verschiedene Sammlungen der Städtischen Museen für Geschichte und Kunst, die in die Ausstellung integriert sind und seinen historischen und künstlerischen Inhalt erweitern.

Sala degli Antenati

DER BESUCH

Die Villa erstreckt sich über ein Erdgeschoss, zwei Obergeschosse und einen Dachboden, die durch eine Holztreppe verbunden sind. Die Struktur der Villa ist typisch vom venezianischen Stil des achtzehnten Jahrhunderts und hat einen großen Saal in der Mitte, auf den große miteinander verbundene Räume blicken die jeweils von mindestens zwei Fenstern schön beleuchtet sind. Der Besuch beginnt im Erdgeschoss des Hauses, wo sich um den zentralen Jagdraum herum drei Räume befinden: die Bibliothek, die historische Küche mit Herd und Geschirr der damaligen Zeit, die kleine Kapelle mit sakralen Kunstwerken und die vier Räume, die der Ausstellung der Capolavori dell‘Istria (Meisterwerke Istriens) gewidmet sind, die ein perfektes Beispiel für die venezianische Kunstproduktion vom 14. bis zum 17. Jahrhundert darstellen.

Im ersten Stock befinden sich eine Reihe von Räumen, die die ursprüngliche Einrichtung der Familie Sartorio beibehalten, darunter der außergewöhnliche neugotische Raum, der der Musik und dem Spiel gewidmet ist. Um den Ballsaal mit seinen französischen Wandteppichen aus dem 18. Jahrhundert herum befinden sich der Speisesaal – wo ein raffiniertes Meissener Porzellanservice aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgestellt ist -, der Salon der Vorfahren mit seiner Galerie von Porträts der Familie Sartorio, der Paolina-Salon im Stil Louis-seize, das Musikzimmer mit seinen neuklassischen Fresken, das Rosa Zimmer im Stil Louis-quinze und das Schlafzimmer, in dem 1918 Emanuele Filiberto, Herzog von Aosta, untergebracht wurde.
Der Besuch geht weiter mit den drei Räumen, die der Rusconi-Opuich Sammlung gewidmet sind, die 1975 von einem Nachkommen der Fontana-Familie gestiftet wurde. Sie besteht aus einer umfangreichen Sammlung von Gemälden, Zeichnungen, Ikonen, Skulpturen, Drucken, Fächern, Stoffen, Schmuck, archäologischen Funden, Hartzinn, Majolika, Porzellan, Glas und Möbeln von der Antike bis ins 19. Jahrhundert. Der Austellungsweg im ersten Stock endet mit dem Raum, in dem sich das Triptychon der Hl. Klara befindet, der einzige triestinische Beweis für die venezianische Malerei in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.

Die Räume im zweiten Stock sind für temporäre und permanente Ausstellungen bestimmt. Unter den permanenten Austellungen ist besonders die von den Zeichnungen von Giambattista Tiepolo zu erwähnen, der zwei Räume gewidmet sind.
Im Dachgeschoss befindet sich das Kabinett für Zeichnungen und Drucke der Staatlichen Museen für Geschichte und Kunst.

Außerhalb der Villa gibt es weitere wichtige Museumsräume: im Erdgeschoss die Gipsothek-Glyptothek, in der mehr als 500 Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert die Entwicklung der Skulptur in Triest von Canova bis Marcello Mascherini dokumentieren und die Gemäldegalerie »Laura Ruaro Loseri«, in der die Gemälde der Staatlichen Museen für Geschichte und Kunst aufbewahrt sind (Besuch nach Vereinbarung und anlässlich besonderer Eröffnungen). Im Untergeschoss befindet sich eine Ausstellung italienischer Keramik vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert und von Keramik aus Triest aus der Sammlung der Städtischen Museen für Geschichte und Kunst und das Denkmal »Giorgio Costantinides«, in dem die auffällige Schenkung von Schmuck, Keramik, Glas und Silber von Fulvia Costantinides zwischen 2001 und 2015 untergebracht ist.

Besuch des Museums wird durch den kleinen englischen Garten mit seinen gewundenen Wegen, die Blumenbeete und unregelmäßig geformte Grünflächen schaffen, seinen hohen Bäumen und venezianischen Skulpturen aus dem 18. Jahrhundert abgerundet

Arte

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